Kategorie: Diverses

Postverzollung – oder wie werde ich mein Geld los

Der Titel sagt eigentlich ja schon alles. Aber der Reihe nach:

Ich bekomme ab und zu ein Paket aus China – natürlich mit einem Gadget drin. Normalerweise sind die Pakete ausreichend deklariert und man hat keine Probleme mit dem Zoll (erst recht bei den China-Preisen).
Dieses Mal ist es jedoch anders. Da der Wert des Artikels bei $68.28 liegt ist der «Freibetrag» überschritten. Mehrwertsteuer muss ich also bezahlen, damit habe ich auch gerechnet.

Womit ich nicht gerechnet habe, sind die vielen, vielen Gebühren von der Post:

Von dem Gesamtbetrag CHF 39.20 sind gerade einmal CHF 8.10 Mehrwertsteuer! Der Rest (CHF 31.10) Gebühren!
Bitte versteht mich nicht falsch, die Mehrwertsteuer bezahle ich gerne und sind auch kein Problem. Aber dass ich 3.8x so viele Gebühren bezahlen MUSS wie Mehrwertsteuer ist meiner Meinung nach reine Abzocke.

Beispiel: «Besichtigung/Lagerung/Wertabklärung» mit CHF 13.- (auf diesen Betrag bezahle ich ja auch noch Mehrwertsteuer…)

Wie der untere Screenshot beweist, war das Paket am 25.01.2016 am Zoll. Der Brief für das Einreichen weiterer Unterlagen wurde aber erst am 27.01.2016 versendet. Für diese zwei Tage, an dem das Paket beim Zoll herumlag, kann die Post Gebühren fürs Lagern berechnen. Mir kann keiner erzählen, dass ein Zollbeamter zwei Tage lang das Paket anschaut und über den Wert spekuliert. Und wenn doch, wo kann man sich dafür bewerben?!
Den Brief kann ich also frühestens am 28.01.2016 bekommen. Die Unterlagen habe ich ein paar Stunden nach Erhalt des Briefes per E-Mail versendet.

Mein Paket genehmigte sich auf MEINE Kosten ein verlängertes Wellness-Weekend bei der Post.

Erst kürzlich jammerte die Post, wie sie bei Paketen aus Fernost drauflegen. Sie haben also eine effiziente Methode gefunden dies auszugleichen.
Bravo!

Variante 2:
Der Absender deklariert den Artikel fälschlicherweise mit einem zu hohen Wert. Den Zoll interessiert das nicht die Bohne, er verzollt das, was drauf steht.
Auch wenn ich beweisen kann (mit einer Rechnung), dass ich beispielsweise nur CHF 4.50 dafür bezahlt habe, sehe ich mein Geld nie mehr wieder.
Der Grund: Für eine erneute Überprüfung der Verzollung muss ich eine Gebühr von CHF 30.- entrichten. Ich werde also so oder so mein Geld los.

Nochmals – bravo Schweizer Post!

Ein Vorschlag von mir:
Die Bearbeitungsgebühr darf erst verrechnet werden, wenn die Mehrwertsteuer die Bearbeitungsgebühr übersteigt.

Wer nun denkt, bei anderen Paketunternehmen sei dies besser, der irrt!

Für euch habe ich noch eine «lustige» Geschichte mit FedEx.
Die Geschichte findet ihr hier.

Habt Ihr auch schon Erfahrungen (positiv oder negativ) mit der Postverzollung gemacht?
Wenn ja, dann schreibt es doch unten in die Kommentare.

FedEx – bezahlen für nichts

Wie versprochen hier die «lustige» Geschichte mit FedEx:
 

Angefangen hat alles indem ich auf Kickstarter ein Projekt namens Earin unterstützt habe.
Irgendwann war es soweit und die kabellosen Ohrhörer wurden mit FedEx versendet. Natürlich musste ich die Mehrwertsteuer bezahlen und auch die heiss geliebten Gebühren.
So weit so gut.

Beim Auspacken bemerkte ich, dass der Hersteller die mir versprochenen Ersatzpolster nicht beigelegt hat.
Also nahm ich Kontakt mir Earin auf (übrigens sehr netter Kontakt!) und man entschuldigte sich bei mir und veranlasste sofort die Nachlieferung der besagten Ohrpolster.

Diese wurden (leider) wieder mit FedEx geliefert und siehe da, ich hatte wieder eine Zollrechnung mit dem gleichen Betrag aber andere Rechnungsnummer im Briefkasten.
Nach Überprüfung bemerkte ich, dass hier leider Earin oder deren Logistikpartner ein Fehler unterlaufen ist und die Ohrpolster (Wert ca. $4) gleich deklarierte, wie den Hauptartikel.
Auch hier wieder Kontakt mit Earin aufgenommen und nach einer Entschuldigung wurde mir der Betrag für die zweite Zollrechnung überwiesen.

Die Beiden Rechnungen für FedEx habe ich selbstverständlich fristgerecht bezahlt.

Was? Alles in Ordnung denkt ihr sicher. Ja es geht ja auch noch weiter…

Ein paar Tage später lag wieder eine Rechnung von FedEx im Briefkasten (wird langsam ein Running Gag). Neue Rechnungsnummer und Sendungsnummer, aber gleicher Betrag.
Für diejenigen, die es nicht wissen: FedEx liefert zuerst das Paket aus und man erhält erst später per Post die Rechnung für Mehrwertsteuer und Gebühren.

Ich hatte aber lediglich zwei (in Zahlen 2!) Pakete angenommen und die zugehörigen Rechnungen auch bezahlt. Seltsam…
Meine Nachforschungen ergaben, dass das Paket fälschlicherweise an mich adressiert war, das Ursprungsland (China) aber nie verlassen hat.
Der Logistikpartner hat hier wieder mal Mist gebaut, die Sendung aber unverzüglich storniert.
Kein Problem dachte ich, auf der Sendungsverfolgung steht ja ganz klar «Storniert durch Absender». Siehe Screenshot:

Das lässt sich sicher klären mit FedEx.
Somit kontaktierte ich FedEx per Mail und nicht per Telefon, aus Beweisgründen (man lernt ja schliesslich aus Fehlern).
Als Antwort bekam ich nur Standardtexte, alles wurde korrekt verzollt, etc.. Auf meinen Einwand die Sendung war ja gar nie in der Schweiz wurde nicht eingegangen.
Ebenso bat ich FedEx mir mehr Informationen zur Sendung zu geben, da sie behaupteten das Paket wurde ausgeliefert. Einen Zustellnachweis sah ich nie, trotz Aufforderung.
Irgendwann erhielt ich keine Antwort mehr von FedEx. Gut dachte ich, dann haben sie die Rechnung storniert.

Ja, das wäre zu schön gewesen. Eines Morgens fand ich wiedermal ein Brief im Briefkasten (nein, nicht von Fedex).
Absender ist Debitors Management, die ihren Sitz in Dietikon haben, komischerweise wurde der Brief aber in Lausanne abgestempelt.

Debitors Management hat es geschafft die ursprüngliche Summe von CHF 29.90 auf sage und schreibe CHF 103.75 hochzutreiben!

Daraufhin schaltete ich meinen Rechtsschutz ein. Für solche Spielchen habe ich schlicht keine Nerven und keine Zeit.

Wie sieht es bei euch aus? Wie sind eure Erfahrungen?
Schreibt es doch einfach in die Kommentare.

© 2025 Zire

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